Psy-Diplome

Seit Einführung der PSY-Diplome in der Steiermark vor nunmehr 31 Jahren ist das Integrative Seminar für Psychotherapie in Bad Gleichenberg Ort und Rahmen für einen Teil der jeweiligen PSY-Diplom Weiter- und Fortbildung in der Steiermark. Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen erwerben mit den ÖÄK-Diplomen, die abgekürzt PSY 1, PSY 2, PSY 3 bezeichnet werden, in den aufeinander aufbauenden Curricula Kompetenz und Vertiefung in psychosozialer, psychosomatischer und psychotherapeutischer Medizin. Die jeweiligen Gruppenseminare, die im Rahmen der PSY-Diplom Weiterbildung der WGPM im Rahmen der Seminarwoche in Bad Gleichenberg stattfinden, sind im Anschluss beschrieben. Neben Diskussion, Wissenserwerb, Supervision, Balintarbeit und Selbsterfahrung in der jeweiligen gewählten Gruppe gibt es die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch bei Plenarveranstaltungen, beim Eröffnungsvortrag und im Rahmen der gesellschaftlichen Treffen. Die Kultur des „Zu.Hörens“, der Dialog, die erweiternde Reflexion und eine gemeinsame Positionierung stärken mehr denn je den Diskurs in gesundheits- und sozialpolitischen Gegebenheiten. Das Thema der Begrenzungen und der Unsicherheit durch die aktuelle Situation fordert von uns allen Positionierung im medizinischen, gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Bereich und wirkt in die Beziehung mit Patient*innen hinein. Wie können wir Sicherheit schaffen in unsicheren Zeiten? Diese und andere Fragen begleiten uns im ärztlichen Gespräch. Dr.in Barbara Hasiba (Vorsitzende der WGPM) und Lehrgangsleitungsteam: Karin Haas, Christian Jagsch, Martin Letmaier, Gerald Suchar Wenn Sie Interesse an den PSY-Diplom-Curricula der WGPM haben freuen wir uns und laden Sie ein unter www.psygraz.at nachzulesen.

Psy-Diplom-Gruppe

PSY 1: Vertiefung des professionellen ärztlichen Gesprächs & Balintgruppe

ÖÄK-Diplom für psychosoziale Medizin
Im Bad Gleichenberger PSY 1 - Seminar wird ein Teil mit Workshopcharakter zur Vertiefung der Grundlagen des professionellen ärztlichen Gesprächs und ein Teil mit Einheiten in der Balintgruppe angeboten. Dadurch kann innerhalb der Seminarwoche das Verständnis der Beziehung zu Patient*innen und die Kompetenz in Gesprächstechniken erweitert werden. Plenarveranstaltungen und das gesellschaftliche Rahmenprogramm vervollständigen die Woche.
Voraussetzung: Abgeschlossenes Medizinstudium und Anmeldung für den Grazer PSY 1 – Diplomlehrgang, Variante Bad Gleichenberg, bei der WGPM. (www.psygraz.at).
Anmeldung für das Seminar in Bad Gleichenberg: diese erfolgt automatisch mit der Anmeldung zum PSY 1 - Diplomlehrgang

Vertiefung des „professionellen ärztlichen Gesprächs“
Aufbauend auf theoretische Inputs wird die praktische Umsetzung zur Verbesserung der Fertigkeit geübt. Dies geschieht in Kleingruppenarbeit, auch mit Rollenspielen. Dabei werden auch Beispiele von Teilnehmer*innen aus Begegnungen mit Patient*innen berücksichtigt. Ziel ist die Erweiterung des Verständnisses von Abläufen in der Kommunikation und die Verbesserung des Umgangs mit schwierigen Situationen im Kontakt zu Patient*innen.
Balintgruppe

Die Balintgruppe fokussiert auf die Arzt-Patienten-Beziehung. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, Begegnungen aus ihrem Arbeitsalltag vorzustellen, die sie besonders beschäftigen. In der Gruppe werden dabei Phantasien, Gefühle und Körperwahrnehmungen ausgelöst, die die unbewussten Anteile der Interaktion fassbar machen. Mit diesem erweiterten Verständnis ergeben sich neue Ansätze im Umgang mit den Problemen der Patient*innen.

Neue Handlungs- und Kommunikationsmöglichkeiten können gefunden werden und die emotionale Entlastung steigert die Zufriedenheit mit dem ärztlichen Beruf. Die Teilnahme an einer Balintgruppe fördert auch das Verständnis für bio-psycho-soziale Zusammenhänge.
Gerald Suchar

Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Arzt für Allgemeinmedizin, ÖÄK Diplom für Psychotherapeutische Medizin (integrative Verhaltenstherapie), Lehrgangsleiter des PSY 1 und PSY 2 der WGPM, Lehrtherapeut der ÖÄK, Balintgruppenleiter.

Nikolaus Lerch

Dr. med., FA für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Arzt f. Allgemeinmedizin, Balintgruppenleiter, Lehrbeauftragter im ULG Psychotherapeutisches Propädeutikum an der Universität Graz.

PSY-3: Integrative Verhaltenstherapie - Schematherapie

Die Analyse verinnerlichter Schemata, ihr kognitiv-emotionaler Bedeutungsgehalt und ihre Bearbeitung und Veränderung im Ablauf einer aktuellen Verhaltenstherapie. Die Bearbeitung von „schwierigen“ Interaktionen zwischen PatientInnen und Therapeut*in wird mittels „schemafokussiertem Vorgehen“ nach J. Young besprochen. Dieser Ansatz erweist sich oft als erstaunliche Hilfe für das weitere psychotherapeutische Vorgehen. Zwar wird dieses Konzept der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapierichtung zugerechnet, die Schematherapie kann aber auch als schulenübergreifender psychologischer Behandlungsansatz verstanden werden. Nach einer Einführung in die Grundlagen der Schematherapie stellen die Teilnehmer aus der eigenen Praxis Therapieverläufe vor, die als Fallbeispiele für die gemeinsame Gruppenarbeit genützt werden können.

Ruth Werdigier

Psychotherapeutin (ausgebildet in Verhaltens- und Hypnotherapie), Trainerin, Supervisorin, Coach und Mediatorin mit langjähriger Erfahrung in eigener Praxis. Leiterin von Selbsterfahrungsgruppen in der Verhaltenstherapieausbildung (Wien/Graz), Wirtschaftsseminaren und Teamsupervisionen in großen Organisationen und Institutionen. Spezialthemen: Konflikt- und Kritikmanagement, Persönlichkeitsentwicklung, Motivation und Skilltraining.

Veranstalter/Mitveranstalter/Kooperationspartner


PSYGRAZ STLP Uni for Life